In letzter Zeit wimmelte es in Guilleme nur so von
Ehemaligen. Deshalb waren wir ziemlich viel unterwegs.
Einmal waren wir zum Beispiel in Zambia! Das war eine
ziemlich spontane und genauso verrückte Aktion! Gemeinsam mit einer Ehemaligen
gingen wir zum Kabasa Stand am Markt und von dort ging es los! Wir fuhren durch
Felder, kleine und große Dörfer und genossen die Sonne.
auf dem Kabasa |
Nach ca einer
dreiviertelstunde Fahrt erreichten wir Misale, besichtigten dort ein relativ
neues Mini-Krankenhaus mit nur einem Clinical Officer (etwas zwischen Nurse und
Doctor), der der Mann einer Lehrerin von uns ist.
Für normalere Sachen wie z.B.
einer einfachen Malaria reicht dieses Krankenhaus, was wohl eher mit einer
Arztpraxis zu vergleichen wäre, vollkommen aus. Bei schlimmeren Erkrankungen
werden die Patienten nach Guilleme weitergeleitet. In diesem Krankenhaus bei
Misale werden Patienten aus gleich drei Ländern behandelt: Malawi, Zambia und
sogar Mozambique! Uns wird erklärt, dass es im ländlichen Mozambique nicht so
viele Krankenhäuser gibt wie im sehr dicht besiedelten Malawi, daher die
internationalen Patienten. Die Grenze zu Mozambique ist an diesem Ort auch
keine 10km entfernt.
Die Grenze zu Zambia liegt noch näher – nach einem Gespräch
mit einem waschechten Zambier erfahren wir, dass wir nur die Straße überqueren
müssen. Gekennzeichnet ist die Grenze von nur einem kleinen Grenzstein, auf den
wir uns natürlich sofort draufstellen müssen :D das Dorf geht hinter der Grenze
übrigens weiter. Ohne, dass es irgendjemanden interessiert (wir mussten uns
echt durchfragen, bis wir jemanden fanden, der sich sicher war, dass dies
wirklich die Grenze ist).
die Kinder stehen in Malawi, rechts von mir fängt schon Zambia an... |
Danach ging es zu einer „offizielleren“ Grenze, nochmal eine
halbe Stunde Kabasafahrt entfernt (übrigens vorbei an einem Wald, der angeblich
dem zambischen Präsidenten gehört). Kaum stehen wir vor der Holzschranke,
kommen auch schon zwei Polizisten an. Ups :D
Nach langer Diskussion über Visas, Reisepässe und Geld (was
wir natürlich alles an Ort und Stelle nicht dabeihatten) fragen wir, ob wir
denn wenigstens für ein paar klitzekleine Sekunden dort stehen dürfen, wo einer
der beiden gerade steht (und zwar hinter der Schranke). Die Polizisten lachen
und lassen uns gerne passieren. Für fünf Minuten in Zambia! :)
Ich bin in Zambia!! |
Hier weht die malawische Flagge |
Auf dem Rückweg werden wir wegen der immer noch andauernden
Regenzeit klatschnass, was aber nicht weiter schlimm war. Irgendwie hat es ja
doch zu unserem Abenteuer gepasst. Außerdem hätten wir sonst keine
Bekanntschaft mit der malawischen Gastfreundschaft machen können, als wir für eine
Zeit lang, um uns vor den Blitzen zu schützen, in einem kleinen Dorf Schutz
gesucht haben und sofort eingeladen wurden.
Total durchnässt und schon im Dunkeln kommen wir zuhause an,
wo wir von den Mädchen freudig begrüßt und ausgelacht werden. Und wir lachen
mit ihnen! :D