Montag, 17. April 2017

5 Minuten Zambia



In letzter Zeit wimmelte es in Guilleme nur so von Ehemaligen. Deshalb waren wir ziemlich viel unterwegs.

Einmal waren wir zum Beispiel in Zambia! Das war eine ziemlich spontane und genauso verrückte Aktion! Gemeinsam mit einer Ehemaligen gingen wir zum Kabasa Stand am Markt und von dort ging es los! Wir fuhren durch Felder, kleine und große Dörfer und genossen die Sonne.
auf dem Kabasa

Nach ca einer dreiviertelstunde Fahrt erreichten wir Misale, besichtigten dort ein relativ neues Mini-Krankenhaus mit nur einem Clinical Officer (etwas zwischen Nurse und Doctor), der der Mann einer Lehrerin von uns ist.

Für normalere Sachen wie z.B. einer einfachen Malaria reicht dieses Krankenhaus, was wohl eher mit einer Arztpraxis zu vergleichen wäre, vollkommen aus. Bei schlimmeren Erkrankungen werden die Patienten nach Guilleme weitergeleitet. In diesem Krankenhaus bei Misale werden Patienten aus gleich drei Ländern behandelt: Malawi, Zambia und sogar Mozambique! Uns wird erklärt, dass es im ländlichen Mozambique nicht so viele Krankenhäuser gibt wie im sehr dicht besiedelten Malawi, daher die internationalen Patienten. Die Grenze zu Mozambique ist an diesem Ort auch keine 10km entfernt.

Die Grenze zu Zambia liegt noch näher – nach einem Gespräch mit einem waschechten Zambier erfahren wir, dass wir nur die Straße überqueren müssen. Gekennzeichnet ist die Grenze von nur einem kleinen Grenzstein, auf den wir uns natürlich sofort draufstellen müssen :D das Dorf geht hinter der Grenze übrigens weiter. Ohne, dass es irgendjemanden interessiert (wir mussten uns echt durchfragen, bis wir jemanden fanden, der sich sicher war, dass dies wirklich die Grenze ist).
die Kinder stehen in Malawi, rechts von mir fängt schon Zambia an...

Danach ging es zu einer „offizielleren“ Grenze, nochmal eine halbe Stunde Kabasafahrt entfernt (übrigens vorbei an einem Wald, der angeblich dem zambischen Präsidenten gehört). Kaum stehen wir vor der Holzschranke, kommen auch schon zwei Polizisten an. Ups :D

Nach langer Diskussion über Visas, Reisepässe und Geld (was wir natürlich alles an Ort und Stelle nicht dabeihatten) fragen wir, ob wir denn wenigstens für ein paar klitzekleine Sekunden dort stehen dürfen, wo einer der beiden gerade steht (und zwar hinter der Schranke). Die Polizisten lachen und lassen uns gerne passieren. Für fünf Minuten in Zambia! :)
Ich bin in Zambia!!

Hier weht die malawische Flagge

Auf dem Rückweg werden wir wegen der immer noch andauernden Regenzeit klatschnass, was aber nicht weiter schlimm war. Irgendwie hat es ja doch zu unserem Abenteuer gepasst. Außerdem hätten wir sonst keine Bekanntschaft mit der malawischen Gastfreundschaft machen können, als wir für eine Zeit lang, um uns vor den Blitzen zu schützen, in einem kleinen Dorf Schutz gesucht haben und sofort eingeladen wurden.

Total durchnässt und schon im Dunkeln kommen wir zuhause an, wo wir von den Mädchen freudig begrüßt und ausgelacht werden. Und wir lachen mit ihnen! :D